Doppelter Boden
Mir fällt auf, dass ich an dieser Stelle noch nie etwas über die AfD geschrieben habe. Warum eigentlich? Der Bundesparteitag vom Wochenende gab doch jede Menge her! Mein Problem mit der AfD ist, dass die ihre Politiker fast durchweg etwas Karikatureskes haben, sodass sie sich ganz von allein ins Zwielicht setzen – Karikaturen lassen sich nicht gut karikieren. Anders gesagt springt die Doppelbödigkeit der meisten AfD-Repräsentanten derart ins Auge, dass es nicht lohnt, sie zu unterstreichen. Außerdem arbeiten sich schon genug andere an ihnen ab, nicht ohne ihren eigenen doppelten Boden offenzulegen.
Schlangenbisse
Schlangenbisse sind kein Vergnügen. Selbst dann nicht, wenn sich die Schlange ins eigene Ende verbeißt und die Zeit im Zirkelschluss wieder mal rückwärtslaufen soll: „Ich möchte, dass es Lehrerinnen mit Kopftuch an Berliner Schulen gibt“, sagte kürzlich etwa eine Ex-Vorsitzende der Berliner Grünen. Man fragt sich, was genau sie damit auszudrücken beliebte. Dass die unterbezahlten Berliner Lehrerinnen nicht genug Geld für ein Kopftuch haben? Oder sehnt sie sich in Zeiten von Vintage und Home-Trend nach jenen Jahren, da auch kernige Dominas im Nonnengewand gestrengen Schulunterricht gaben? Klar, das waren starke Frauen… Oder handelt es sich um einen listigen Transgender-Hinweis, der in Wahrheit die Lehrer anspricht, auf dass sie ihr Geschlecht mit Kopftüchern verhüllen? Ja, doch, das klingt am ehesten nach grüner Politik, auch deshalb, weil es wenigstens ein kleines bisschen nach Vorschrift riecht! Wortwörtlich genommen, wäre dem sogar wenig entgegenzusetzen!
Poltergeist
Anscheinend kommt sie jetzt doch, jene vom Wähler arg gezauste Koalition aus CDU/CSU und SPD. So richtig froh ums Herz wird davon niemandem, außer den Abgeordneten der AfD, die als stärkste Oppositionspartei dann prominentes Rederecht genießen. Einstweilen ist es immerhin ganz lustig, dabei zuzuschauen, wie die eben noch renitenten SPD-Leute sich bemühen, eine 180-Grad-Wende in Richtung neuer kleiner GroKo hinzulegen, ohne sich völlig in Widersprüchen zu verhaken. Schluss mit lustig ist aber, wenn Schulz wirklich Außenminister wird. Gruselige Auslandsauftritte als beleidigte Leberwurst mit erhobenem Zeigefinger wären unausweichlich und würden dem Bild des hässlichen Deutschen reichlich neue Nahrung geben: Schulz könnte als Diplomat ein noch größerer Poltergeist werden als vor ihm Gabriel.
Schweinerei
Bei Greifswald ist ein Jäger von einem angeschossenen Wildschwein angegriffen und getötet worden, nachdem das Agrarministerium zur vermehrten Jagd aufgefordert hatte, um das Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Im Netz grassiert trotzdem widerwärtige Häme, wie immer, wenn ein Jäger durch Wild zu Tode kommt. Dieselben Leute verteidigen, ohne mit der Wimper zu zucken, das Recht des Irans auf einen mörderischen Gottesstaat.
Heimliche Liebe
Offenbar denken die Grünen darüber nach, mit Unterstützung der AfD Glyphosat durch den Deutschen Bundestag verbieten zu lassen. Endlich wächst zusammen, was zusammengehört: Die neuen Traumpärchen heißen Trittin/Weidel, Roth/Gauland und Höcke/Göring-Eckardt! Aus national-sozialer Besorgnis, versteht sich.
Stoßgebet
„Danke, das war jetzt wirklich lieb von dir!“ Mit dieser Formel, meldet Focus online, soll laut Psychologin Sigrid Sonnenholzer das Sexleben an Fahrt gewinnen. Vor allem Frauen wären abends wieder williger, wenn sie „durch die Bezeugung von Dankbarkeit dafür, dass Essen auf dem Tisch steht, der Kühlschrank voll oder das Bett frisch überzogen ist,“ (O-Ton Focus!) stimuliert würden. Und was ist mit den Männern, die den Satz herbeten müssen? Essen auf dem Tisch ist eher geeignet, sie in Fahrt zu bringen. Und der volle Kühlschrank danach!
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