FLUCHT AUS DER HÖLLE

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Nordkorea: Die Hölle auf Erden

Yeonmi Park wurde 1993 in Nordkorea geboren und flüchtete mit ihrer Familie 2007 nach China. Auf dem One Young World 2014 Summit in Dublin schilderte sie ihr Leben in Nordkorea, wo sie als neunjähriges Mädchen die Hinrichtung der Mutter ihrer Freundin mitansehen musste. Deren Verbrechen: sie hatte einen Hollywood Film angesehen.

Immer wieder von Tränen überwältigt, schildert sie ihr Leben in dem Land, in dem es keine einzige Geschichte von der Liebe gibt, keine Bücher, keine Lieder, keine Filme. Romeo und Julia sind ausgelöscht an diesem düsteren Ort, ersetzt durch Propaganda der Kim-Dynastie. Nordkorea ist das einzige Land der Welt, in dem man für ein nicht genehmigtes Ferngespräch hingerichtet wird.

Nach ihrer Flucht lebte die Familie im Verborgenen. Wären die chinesischen Behörden auf sie aufmerksam geworden, hätte China sie nach Nordkorea zurück gebracht. Als einer der chinesischen Schlepper drohte, die Familie an die Behörden zu verraten, würde Park ihm nicht sexuell gefügig sein, opferte sich ihre Mutter und ließ sich an Stelle der Tochter vergewaltigen. Ihren Vater, der 2008 an Krebs starb, musste sie heimlich begraben, um vor den chinesischen Behörden verborgen zu bleiben. 2009 flüchtete Park mit ihrer Mutter mit Hilfe von Menschenrechtsaktivisten und christlichen Missionaren in die Mongolei, um von dort aus in Südkorea Asyl zu beantragen. Als sie von Grenzbeamten aufgegriffen wurden, die drohten, sie nach China abzuschieben, schworen sie einander, sich eher mit ihren eigenen Messern umzubringen als zurück nach Nordkorea zu gehen: „I thought it was the end of my life. We were saying goodbye to one another.“ Am Ende ließen sich die Beamten erweichen. Sie blieben in Ulan Bator unter Arrest, bis sie am 1. April 2009 nach Seoul ausfliegen durften.

Yeonmi Park hat inzwischen geheiratet und lebt in Südkorea. Sie arbeitet als Aktivistin für Menschenrechte in Nordkorea und vertritt die Interessen von Opfern chinesischer Schlepper. 2015 erschien ihr Buch ‚In Order To Live: A North Korean Girl’s Journey to Freedom‘ bei Penguin

Wir müssen Licht an den dunkelsten Platz der Erde bringen!

Yeonmi Park

In ihrer tief berührenden Rede nennt sie drei Wege, wie wir den Menschen in Nordkorea helfen können:

  1. Informiert euch über Nordkorea, um das öffentliche Bewusstsein über die katastrophale Situation der Menschenrechte zu erhöhen.
  2. Helft Flüchtlingen aus Nordkorea, die in die Freiheit fliehen wollen.
  3. Appelliert an China, die Rückführung von Flüchtlingen nach Nordkorea zu stoppen.

Über den Autor / die Autorin

Thomas M. Eppinger

Thomas Eppinger ist davon überzeugt, dass alle Menschen mit unveräußerlichen Rechten geboren sind, zu denen das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören. Daraus ergab sich alles andere, auch diese Website.
Der Publizist ist 1961 in Vöcklabruck geboren, lebt heute in Graz und arbeitet in Wien als Lead Editor bei »Der Pragmaticus«. Davor leitete er den unabhängigen Nahost-Thinktank Mena-Watch.

1 comment

  • Unvorstellbar, daß im 21. Jh. eine solche Hölle auf Erden gibt. Dabei habe ich im Lauf meines langen Lebens (bin im 87. Lj) mehr
    als genug erlebt. Wie kann das sein? Wie kann man so etwas zulassen? Leben in Nord-Korea keine Menschen? Haben die Handlungsfähigen kein Gewissen? Bin vielleicht schon zu alt um das zu verstehen. Aber ich verstehe es wirklich nicht.
    lg
    caruso