Foto: Franz Johann Morgenbesser, CC BY-SA 2.0
Wiener Schule der Fantasie
Möchte man sich der Person Arik Brauer nähern und versuchen, ihn zu verstehen, sollte man sich nicht gleich seiner Kunst widmen, den Bildern, Liedern und vielen anderen künstlerischen Aktivitäten, sondern ihm einfach zuhören, wie er den Tag erlebte und überlebte, als nach dem Einmarsch der Deutschen der Terror gegen die Juden in Wien begann:
»Ich war damals neun Jahre alt und erinnere mich an jede Sekunde dieses Tages.
Wir wohnten in Ottakring, in einem Bezirk in Wien, wo wenig Juden lebten. Ich besuchte dennoch eine jüdische Schule. An diesem Tag, als meine Kindheit endete, ging ich wie jeden Tag in die Schule. Dort herrschte große Aufregung, von einem Pogrom haben alle geredet, und wir Kinder sollten jeweils zu zweit und nicht alleine wieder nach Hause gehen. Jeder wollte, dass ich ihn begleite, denn ich sah überhaupt nicht jüdisch aus.
Ich ging zur Werkstätte meines Vaters, der in einer winzigen Küche-Zimmer-Wohnung im 14. Bezirk orthopädische Schuhe herstellte. Nach der Schule aß ich dort immer zu Mittag. Als ich ankam, war die Eingangstür versiegelt. Ich hatte einen Schlüssel, wusste nicht, was das Wachssiegel bedeuten würde, riss es herunter und sperrte die Tür auf. In diesem Moment kam mir die Hausmeisterin entgegen. Heute würde man sie als Antisemitin bezeichnen. Damals war sie eine unter vielen, die Juden einfach nicht leiden konnte. Sie grüßte meinen Vater jeden Tag höflich mit ›habe die Ehre, Herr Meister‹, und kaum war sie ein paar Schritte weg, murmelte sie, das Judengesind‘l sollte endlich nach Palästina verschwinden.
Hätten wir nur auf sie gehört. Als sie mich sah, schrie sie mich an, ob ich verrückt sei, die SS-Männer seien im Haus, nahm mich am Arm und stieß mich in die Toilette, die wie in allen Häusern damals am Gang war, und sperrte die Tür zu. Dort saß ich zitternd, bis ich vorsichtig durch’s Schlüsselloch blickte und einen Lastwagen hörte, der vor das Haus fuhr, aus dem mehrere SS-Männer ausstiegen. Sie begannen, die Werkstatt meines Vaters auszuräumen. Vorher regten sie sich noch furchtbar über das entfernte Siegel an der Tür auf, aber die Hausmeisterin sprach von ›blöden Buben‹, die das heruntergerissen hätten.
Ein Mann in Zivil saß auf einem Hocker bei der Tür und schrieb alles auf, was aus der Werkstatt herausgetragen wurde, Lederballen, Leisten und Werkzeuge, sogar die grüne Schürze meines Vaters warfen sie auf das Lastauto. Plötzlich kam einer der SS-Männer und bat die Hausmeisterin, das Klo aufzusperren, doch sie meinte, es sei verstopft, er sollte doch lieber das im ersten Stock benützen. Als die Männer weg waren, sperrte die Hausmeisterin auf und fuhr mich an, ich müsste hier verschwinden. Ich glaube nicht, dass sie wusste, was sie riskiert hatte. Mein Vater hatte weniger Glück und wurde später im KZ ermordet.«
Wenn Arik Brauer erzählt, spricht er mit einer fast schon verlorenen Sprache. Manche Wiener behaupten, sie würden am Dialekt erkennen, von welchem Bezirk jemand kommt. Arik Brauer, 1929 in Wien geboren, lebt heute im 18. Bezirk in einer wunderschönen Gründerzeitvilla, nicht weit von Ottakring, wo er aufgewachsen ist. Er beherrscht die unterschiedlichen Nuancen des Wiener Dialekts, vom einfachen, reduzierten, derben Akzent der Gegend, wo er aufwuchs, und der in seinen erfolgreichen Dialektliedern zu hören ist, bis zur der leicht singenden, noblen Mischung des Wienerisch-Hochdeutsch-Dialekts, wie er in den Villenvierteln des 18. Bezirks gesprochen wurde. In seinen Liedern wie zum Beispiel »Sie hab’n a Haus baut« oder »Köpferl im Sand« klingt die Sprache als hätte er die Gegend der Werkstatt seines Vaters nie verlassen, und er wurde damit einer der Väter des Austropop.
Malen und Musik begleiteten ihn sein ganzes Leben. Bereits während des Studiums an der Akademie der bildenden Künste gründete er mit Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter, Anton Lehmden und Helmut Lehrer die »Wiener Schule des Phantastischen Realismus«. Gleichzeitig besuchte er die Musikschule der Stadt Wien. Neben seinem internationalen Erfolg als Maler wurden seine Langspielplatten Arik Brauer und Sieben auf einen Streich mit dem Erfolgstitel »Goldene Schallplatte« ausgezeichnet.
Einmal Wiener, immer Wiener
Als ich Arik Brauer die Städte und Länder aufzählte, in denen er gelebt und als Künstler gearbeitet hatte, konfrontierte ich ihn mit der Frage, ob er sich als Weltbürger oder noch als Wiener fühle, und er reagierte sofort mit der Antwort: »Na sicher als Wiener!«
Da müsse er nicht lang überlegen, der sogenannte Heimatbegriff, der jetzt gestreichelt werde, komme ihm lächerlich vor, das sei doch eine Selbstverständlichkeit. Er sei hier aufgewachsen, habe hier die Sprache erlernt und das ließe er sich nicht wegnehmen, egal durch welche Ereignisse. Das müsse allerdings jeder für sich entscheiden. Einer aus dem Zillertal, für den ist vielleicht Österreich nicht die Heimat, nicht einmal Tirol, aber das Zillertal ist es. Sein Dorf wahrscheinlich, dort kennt er jeden Baum, jedes Haus und sogar jeden Hund, das ist seine Heimat. Man fährt später im Leben in der Welt herum und kann sich an verschiedenen Orten zu Hause fühlen, aber die Kindheit prägt einen am stärksten, was die Heimat betrifft. Eine Fremdsprache könne man lernen, einen Dialekt jedoch nicht. Er sei auch kein Tiroler, betont Arik Brauer, auch wenn er die Berge liebe und es ein Teil von Österreich sei. »Ich bin Wiener«, sagt er nicht ohne Stolz, »so einfach ist das.«
Die künstlerische Bedeutung des Wiener Dialekts habe er erst in Frankreich erkannt, als es ihm auffiel, dass die französische Sprache das Latein ebenso verändert hätte wie das Wienerisch die deutsche Sprache. Durch das Weglassen vieler Endungen bekam es einen gewissen Fluss und eignete sich ideal für Lieder. Die Kunst, wie zum Beispiel die Malerei, löse sich jedoch von der persönlichen Vergangenheit des Künstlers im Laufe des Lebens.
Mit der Begabung, die man mitbringt, beginnt man Erfahrungen einzubauen, Eindrücke aus verschiedenen Orten und verschiedenen Menschen. Dann löse sich das künstlerische Schaffen von der Kinderstube und verselbständige sich. Er selbst habe keinen Lieblingsmaler, obwohl ihn viele beeinflusst hätten, er sammle auch keine Kunst, er sei kein Sammler, er male lieber selbst.
Bitte nicht läuten
Als ich vor der Tür seiner Villa stand, sah ich ein Schild mit »Bitte nicht läuten«. Ich probierte, das Gartentor zu öffnen, doch es war versperrt, versuchte es an einer anderen Tür, auch die ging nicht auf. Ich rief die Nummer an, die man mir gab, eine Frau antwortete und das Gartentor öffnete sich. Dann stand ich vor der Eingangstür des Hauses und klopfte. Niemand reagierte, es gab auch keine Klingel. Nach ein paar Versuchen öffnete ich langsam die Tür und trat ein, sagte immer wieder laut »Guten Tag« und ich sei hier für das Interview, doch niemand antwortete mir, ich ging durch das Vorzimmer mit einem weiterem »Guten Tag« und erreichte einen Raum mit dem Stiegenaufgang und einer weit geöffneten Tür zum Wohnbereich. Überall an den Wänden hingen Bilder von Arik Brauer. Immer noch reagierte niemand auf mein lautes »Guten Tag«.
Ich betrat ein Wohnzimmer mit einer einladenden Sitzgruppe, daneben ein großer Esstisch. Dann endlich sah ich Arik Brauer. Hinter dem Esszimmer in einem hellen Raum, das sein Atelier sein musste, saß er vor einem Bild und malte, hörte nichts und sah nichts, völlig konzentriert blickte der neunzigjährige Mann auf ein Bild mit dem Pinsel in der Hand, jenseits der Realität des Alltags. Ich winkte ihm zu, hustete laut, bis er mich bemerkte, aufstand und mich begrüßte.
Ich besuchte Arik Brauer kurz nach der Nationalratswahl und wir sprachen über das Ergebnis. Er sei froh, sagte er, dass die FPÖ nicht mehr in der Regierung sei, aber fände es gut, dass es die Partei gäbe, denn das Potenzial, das diese Partei in der Bevölkerung anspreche, sei einfach vorhanden. Er nehme das Theater um die antisemitischen Lieder nicht so ernst. Im Vergleich zu seiner Kindheit komme ihm das hilflose Zittern vor einem neuen Antisemitismus lächerlich vor. Und vom Philosemitismus, der plötzlichen Liebe für Juden, halte er noch weniger, denn es sei billig und koste nicht viel, sich für sie einzusetzen, denn es gäbe kaum Juden in Österreich. Trotz seiner Vorbehalte gegen die FPÖ versuche er das Positive zu erkennen und betonte, dass er beeindruckt war, als der damalige Chef der FPÖ, HC Strache, in der Hofburg sagte, wer ein Antisemit sei, sollte bitte nach Hause gehen.
»Ich habe Strache einmal getroffen und hatte da keine Berührungsängste«, erzählt Arik Brauer. »Aber ich sagte ihm, ihr habt die Augen im Hinterkopf, ihr schaut dauernd zurück und nicht nach vor. Die Bedeutung der Nation ist nicht mehr relevant, das ist vorbei. Wir tragen heute alle die gleichen Hosen, hören die gleiche Musik, selbst die Kunst ist international und in der Wirtschaft und Forschung wird weltweit Englisch gesprochen. Was überbleibt ist der Heimatbegriff im Dorf im Zillertal. Das ist wichtig und kostbar, muss man aber trennen vom Nationenbegriff. Als ich zum ersten Mal als Student im Zillertal war, konnte ich niemanden verstehen, die sprachen nicht meine Sprache und keiner konnte Hochdeutsch.
Heute ist das anders durch eine Vermischung von Kulturen selbst innerhalb eines Landes, auch durch den Fremdenverkehr, das Fernsehen usw. Die Lederhose ist für mich das Symbol der Veränderung. Einst ein notwendiges Kleidungsstück, weil der Holzfäller bei seiner Arbeit nicht jede Woche eine neue Hose anziehen konnte, die dann mit neuen Knöpfen an die nächste Generation weitergegeben wurde, verlor sie später ihre Bedeutung, wenn der moderne Holzfäller vor dem Computer sitzt und die Säge steuert. Jetzt ist sie zur Mode verkommen, für Touristen oder besondere Anlässe. Die Bedeutung hat sich verändert, sich dagegen zu wehren, ist einfach lächerlich.«
Was ihn viel mehr als die angeblich verlorene Nation aufrege, sei der Eiertanz um Europa. »Wir brauchen ein starkes Europa, mit einer eigenen Außenpolitik und einer Armee. Vielleicht nicht morgen, aber auf jeden Fall übermorgen. Wenn ich höre, dass ein österreichischer Politiker davon spricht, die Interessen Österreichs zu vertreten, kommt mir das absurd vor. Gegen wen eigentlich, gegen China? Wir können uns nicht einmal gegen Ungarn durchsetzen. Wer die Interessen Österreichs stärken möchte, muss Europa stärken«, sagt er energisch und überzeugend.
Das Judentum – eine Schicksalsgemeinschaft
Auf sein Verhältnis zum Judentum angesprochen, zitiert er Kreisky, der die Mitglieder der jüdischen Religion eine Schicksalsgemeinschaft nannte, die immer als Minderheit unter der Herrschaft einer Mehrheit lebte und die Religion der Mehrheit nicht angenommen hatte. Das treffe jedoch nur auf die europäischen Juden zu, meint er, denn seine Ehefrau, die aus dem Jemen komme, und damit aus dem Judentum der arabischen Länder, sei unter anderen Bedingungen aufgewachsen. Man habe Arabisch gesprochen, Arabisch gegessen, nur die Religion sei eine andere gewesen. Juden seien in den arabischen Ländern weitaus besser integriert gewesen als in Europa, wo Juden aus dem Deutschen sogar eine eigene Sprache entwickelt hätten, das Jiddisch.
Christen hätten es da einfacher, ein Christ könne Amerikaner, Italiener oder Afrikaner sein. Bei einem Juden sei das komplizierter, denen würde man zumindest in Europa meist ansehen, dass sie Juden seien. Doch in den letzten Jahrzehnten habe sich auch das verändert. Da die jüdische Religion nicht rassistisch sei und die Weitergabe nur über die Mutter erfolge, konnten zumindest Frauen heiraten, wen sie wollten, die Kinder blieben immer jüdisch.
Das Problem bleibe der Antisemitismus, denn ein Jude, der weder Israeli ist noch Hebräisch oder Jiddisch spricht, auch nicht religiös ist, muss dennoch damit rechnen, als Jude beschimpft zu werden. Daher sehe es Arik Brauer, ähnlich wie Kreisky, als eine Schicksalsgemeinschaft.
»Meine Frau erkennt einen Juden auf hundert Metern«, sagt Arik Brauer und lacht. Es hätten sich gewisse Eigenschaften ausgeprägt, die über Jahrhunderte weitergeben wurden, wie zum Beispiel das Lernen als Zentrum des Lebens. In anderen Völkern müssten 14-Jährige einen Löwen erlegen, oder in Sibirien einen Monat in der Kälte überleben, um ein Mann zu werden, physische Aufgaben seien die Voraussetzungen. Bei den Juden muss er sich für seine Bar Mitzvah mit dreizehn Jahren vor der gesammelten Gemeinde hinstellen und die Bibel singen und lernt dafür monatelang. Das habe im Laufe von Generationen einen bestimmten Typ von Menschen geformt, der sich anders aufführt und anders benimmt.
Die verschiedensten Eigenschaften bleiben als Erkennungsmerkmale. So hätten die Wiener Juden, als Arik Brauer aufwuchs, nicht mehr Jiddisch gesprochen, sondern Wiener Dialekt oder manche sogar Hochdeutsch.
»Man konnte sie dennoch erkennen, weil sie mehr oder weniger ›gejiddelt‹ haben. Die Kabarettisten machten daraus eine eigene Sprache, ein jiddisch eingefärbtes Wienerisch und mischten hebräische und jiddische Worte in den Wiener Dialekt. Oft betonten sie die Wörter anders und sogar die Satzstellung unterschied sich vom Dialekt der Nichtjuden, und so waren sie eben erkennbar, ob sie wollten oder nicht«, sagt Arik Brauer.
Er selbst bezeichnet sich als nicht religiös, doch die jüdischen Feiertage sind ihm wichtig. Zum Neujahrsfest im September kamen seine Kinder und Enkelkinder zu Besuch. Der Tisch im Esszimmer wurde vergrößert und siebzehn Personen seien hier gewesen, obwohl niemand von ihnen religiös ist. Auch den Schabbat am Freitagabend halte er ein, soweit es möglich ist, nicht weil er glaube, eine »Kraft außerhalb des Kosmos« würde sich dafür interessieren, sondern weil es ein Familientreffen sei, er gerne die Schabbat-Lieder singe, die auch seine Kinder kennen würden. Er schätze diese Tradition, dafür müsse man nicht religiös sein.
Eine besondere Position nimmt Arik Brauer in der Diskussion um den sogenannten »importierten Antisemitismus« ein und verteidigt diese kritische Meinung – wie er erklärt – aufgrund seiner Erfahrungen. Der Antisemitismus käme bei vielen Arabern aus der Kinderstube, fast jeder von ihnen habe schon als Kind gelernt, das der Jude etwas »Böses« sei. Er hätte eine andere Grundlage als der europäische, den er den »Fantasie-Antisemitismus« nennt. Der Rassismus der Nationalsozialisten basiere auf einer mystischen Schnapsidee, meint Arik Brauer und lacht. Auch den religiös-christlichen sehe er als ein Fantasiegebilde.
Arik Brauer ist auch bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der Flüchtlingsproblematik. Er schätzt den Asylgedanken und findet ihn eine großartige Errungenschaft, doch gleichzeitig verurteilt er die Völkerwanderung der letzten Jahre. Er sei in Ottakring aufgewachsen und wisse, was eine Zinskaserne sei, und könne sich gut vorstellen, was es für eine Pensionistin bedeute, wenn das Haus voll mit türkischen Kindern ist.
Arik Brauer lächelt und meint, manche hätten ihn wegen seiner kritischen Haltung gegenüber dem Islam schon als alten Nazi bezeichnet. Doch die Behauptung, es gebe neben der Religion des Islams den politischen Islam, sei einfach ein Blödsinn. Würde man die Politik weglassen, hätte der Islam keine Funktion mehr. Natürlich könne man nicht jeden als einen Terroristen verdächtigen, die meisten Muslime wollten nur ihr Leben leben und ihre Ruhe haben. Aber die Voraussetzung dafür ist, dass sie den Islam gemäß seinen Schriften nicht ernst nehmen. Wer den Koran kenne und nach ihm lebe, für den könne es nur einen politischen Islam geben. Die Zwänge des Islams als orientalische Lebensweisen zu romantisieren, sei der größte Fehler der westlichen Gesellschaft.
Auch in der Problematik des Abschiebens vertritt er einen ungewöhnlichen Standpunkt. Wer sollte jemals die Lage in Afghanistan verbessern, wenn nicht gut ausgebildete Fachkräfte, die man zurückschicken würde? Was bringe es dem Land, wenn sie hierbleiben? Er verstehe auch die Flüchtlingswelle der Syrier nicht. Sie sollten die Stunde null nützen und das Land wieder aufbauen. Wenn in Israel ein Krieg ausbrach, kamen alle zurück, um der Heimat zu helfen. Aus Syrien seien alle jungen Männer davongelaufen, wer sollte dort eine sichere Zukunft aufbauen?
Auf neue Projekte angesprochen, und was er noch vorhabe, reagiert er gelassen und ruhig. So lange man gesund sei, habe das Alter große Vorteile. Er fühle sich frei wie nie zuvor im Leben. Was früher so wichtig gewesen wäre, sei ihm jetzt völlig wurscht. Er werde noch ein paar Bilder malen und hoffen, dass sie nicht schlechter seien als die, die er früher gemalt hatte.
Arik Brauer wurde 1929 als Sohn eines jüdischen Schuhmachers in Ottakring geboren. Die NS-Zeit überlebte er in einem Versteck. Nach dem Krieg studierte Brauer bis 1951 an der Akademie der bildenden Künste Wien und gründete mit Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter, Anton Lehmden und Helmut Leherb die Wiener Schule des Phantastischen Realismus. arikbrauer.at
Zuerst erschienen im FAZIT Magazin
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